Was kommt nach der Corona-Krise?

Wird alles wieder gut?

Die aktuellen Einschränkungen des Zusammenlebens, das Herunterfahren der Wirtschaft, die Erhöhung der Geldmenge, die Verschuldung der Staaten werfen immer mehr die bohrenden Fragen auf: Wie lange noch? Wann und wie läuft dann alles wieder an? Geht es dann nahtlos weiter wie vorher und alles ist wieder gut, wie einige hoffen oder sogar meinen, ja vielleicht sogar besser? Was wird dann anders sein, was besser, was schlechter? Muss man, wenn man das unbeschadet übersteht, Angst haben, darf man hoffen? Und wenn ja: worauf?

Offiziell sind derzeit über 100.000 Einwohner in Deutschland infiziert. Die Dunkelziffer könnte den Faktor 8 haben, dann wären as also rund 800.000 Menschen. Wenn ferner ein Infizierter nur eine Woche lang ansteckend wäre, oft asymptomatisch, weswegen er ggf. sogar unwissentlich und ungewollt als „Multispreader“ Viren verbreite würde, aber aufgrund der verordneten Maßnahmen "nur" eine weitere Person infizieren würde und bei einer "Durchseuchung" von 60 % der Bevölkerung die Viren dann kaum noch menschliche "Wirte" finden würden, würde das bedeuten, dass es rund anderthalb Jahre dauern würde (83 Mio / 100.000 / 52 Wochen * 60 %) bis diese Pandemie zu einer Endemie abflachen würde, mit der die Immunsysteme der Menschen umgehen könnten. Derzeit sind ja auch bisher nur rund 1 % der Bürger infiziert worden, die meisten der 99 % restlichen Einwohner haben Angst davor. Mit ein wenig Glück sind die „Geheilten“ nun für vorr. 18 Monate gegenüber einer weiteren Infektion immun, wären daher auch in Bereichen Gefährdeter einsetzbar, etwa im Bereich Gesundheit und Pflege.

Bisher ist es Deutschland gelungen, dass die Zahl der durch diese Pandemie Getöteten bei nur leicht über 1 % der Infizierten liegt, bezogen auf eine Durchseuchung von 60 % würde das bedeuten, dass 498.000,00 Einwohner Deutschlands an Covid19 sterben werden, wenn diese Statistik zutrifft und es so weiter ginge wie bisher. Hoffen wir mal, dass die Einschränkungen greifen, es bei Schutzmaßnahmen, Medikamenten und Impfstoffen schneller voran geht als bisher vermutet und daher nicht dazu kommt.

Aktuell stehen mit ca. 25.000 Intensivbetten noch genügend von ihnen für zur Verfügung, um schwer betroffenen Infizierten zu helfen so gut es geht und so die Zahl der durch Covid19 Getöteten niedrig zu halten und eine Triage zu vermeiden, bei der die Ärzte entscheiden müssten und würden, wem man wie helfen wird und wen man hilflos sterben lässt. Doch mit steigenden Zahlen würde dies nicht mehr möglich sein. Die Letalität würde dramatisch steigen. Die Ärzte wären zur brutalen Triage gezwungen.

In Deutschland gibt es rund 17,5 Millionen Menschen, also über 20 % der Bevölkerung, die 65 Jahre oder älter sind. Diese, aber nicht alle, sind oft konservative CDU/CSU-Wähler. Wie auch weitere Ältere und chronisch Kranke sind sie von dieser Seuche besonders bedroht. Das prägt nicht nur die gesundheitliche, sondern auch politische Lage in unserem Land.

Die hier verwendeten Zahlen entstammen der aktuellen Diskussion und sind nicht genau und abschließend wissenschaftlich gesichert. Vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten, was bedeuten würde, dass die Epidemie schneller abebbt. Auch könnte es sein, dass das Virus mutiert und dabei vermutlich weniger gefährlich aber zugleich auch noch ansteckender wird, sodass es zu einer Endemie kommt, zu einer Krankheit, die, wie „grippale Infekte“ (welche nicht die „klassischen“ Grippe-Infektionen sind, die man mit einer hohen Wirksamkeit „wegimpfen“ kann). Doch diese Zahlen zeigen auf, in welche Richtung die Corona-Krise unterwegs ist.

Die virale „Grippe“ könnte man wegimpfen, was aber nicht alle machen lassen, sodass 2017/18 sogar rund 25.100 Menschen in Deutschland daran starben. Auch die bakterielle Lungenentzündung ließe sich wegimpfen, wovon nur bedingt Gebrauch gemacht wird, sodass in Deutschland jährlich rund 30.000 Menschen daran versterben. Hier besteht auch die Gefahr, dass sich diese Erkrankungen bei Covi19-Pateinten als Folge des bereits geschwächten Immunsystems draufsetzen und deren Körper den nur schwer zu gewinnenden Kampf gegen mehrere Infektionen bestreiten muss.

Immer wieder werden Menschen mit Bakterien oder Viren infiziert. Deren Immunsystem wird so trainiert. Die Eltern kleiner Kinder bekommen das oft unmittelbar mit, da nicht alle Krankheiten weggeimpft werden. Es kommt dann zu einer Endemie. Das Immunsystem des menschlichen Körpers ist dann in der Lage, sich meist gut zu behaupten, da es sich bereits gegen ähnliche Erreger gewappnet hat. Doch Covid19 ist neu, die Immunsysteme sind noch nicht darauf vorbereitet. Und es ist noch ein langer Weg, bis Medikamente und Impfungen dagegen zur Verfügung stehen und die meisten Menschen dagegen schützen oder heilen können. Es wird viele Monate oder Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte dauern oder sogar misslingen, bis genügend Medikamente zur Verfügung stehen und genügend Impfungen verabreicht wurden, um das Virus zurückzudrängen oder auszurotten. Gebete, die man an irgendeine vermeintliche Gottheit richtet, werden daran auch nichts ändern. Würde man die Einschränkungen ungeduldig und oft eigennützig zu rasch fallen lassen oder lockern, würde das Erreichte schnell dahin schmelzen, sich ins Gegenteilt verkehren und in der Folge davon die Zahl der Infizierten und Toten rasant steigen. Doch wer will das?

Daher stellt sich nicht nur die Frage, ob, wann und wie man weitere Verschärfungen oder Lockerungen einführt. Sondern auch, wie der „Exit“ aus den Einschränkungen erfolgen wird, was vermutlich in Stufen der Fall sein wird, und auch, von welchen Maßnahmen das begleitet sein wird und wie das persönliche, wirtschaftliche, staatliche und internationale Zusammenleben danach aussehen wird.

Ein weiterer Aspekt ist der Umstand, dass es in der Geschichte der Menschheit mehrere, zum Teil auch teilweise „globale“ Seuchen gab, wie die Pest, die sog. “Spanische“ Grippe und die Verseuchung Südamerikas durch die Viren und Bakterien, welche die europäischen Eroberer einschleppten, die für sie selbst meist harmlos waren. In deren Folge kam es zu einer massenhaften Entvölkerung, was aber auch der Nährboden für Zinssenkungen, Lohnsteigregungen, Technisierung, Industrialisierung, wirtschaftlichen Aufbruch, Wachstum und vermehrten Wohlstand war. Den Opfern der Seuchen kostete das ihr Leben. Doch ihren Nachfahren brachte es Wachstum und Fortschritt. Wird es diesen technischen und wirtschaftlichen Anschub auch bei dieser Seuche geben?

Die wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Meinungsbildner, die sich noch lange nicht alle einig sind, geben keine Prognosen ab, an denen man sie messen könnte und würde.

Allerdings: Schon machen sich Kriegsgewinnler und Abzocker breit, welche die Lage egoistisch für sich nutzen wollen, wirtschaftlich wie politisch. Daher sind jetzt sind alle, die für Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit eintreten, aufgerufen, diesen ein ganz deutliches: „Stopp“ entgegen zu rufen und zu fordern: „Jetzt wollen wir erst Recht den Humanismus!“

Die Menschheit, die Weltgesellschaft ist in einem umfassenden Umbruch. Die Humanisten sind nun nicht nur gefordert, denen entgegen zu treten, die wieder einmal alles so beeinflussen wollen, dass sie ihre Interessen gegen das Allgemeinwohl durchsetzen, sondern die Umbruchsituation auch dazu zu nutzen, nun endlich dem Humanismus zu mehr Geltung und zum Durchbruch zu verhelfen.

Geändert: 26.03.2025
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